Sonntag, 20. Oktober 2013

briefe an erni vol. 6 - von tornetzen und anderen gemälden



Lieber erni

Tja mein guter freund, des leben spreizt einem nicht immer die beine vor der glotze aus, lustig sind dann aber immer diese wendungen. Hab vorhin selber wieder einmal mein verhalten beobachtet. diese selbstreflexion ist ja eigentlich nicht mein ding, allerdings musste ich lachen als bela rethy gesagt hat, dass das wesen des fussballs sei, tore zu schiessen. Dafür musste er natürlich sein zunder ins phrasenschwein stecken. Das lustige daran ist, dass sein satz zuvor ebenfalls fürs phrasenschwein qualifiziert war. Volkswagen Doppelpass. Phantomtor. Blabla. Habe also festgestellt, dass ich an einem phrasenschwein doppelpack freude empfinden kann. Irgendwo müssen also noch gefühle sein. Ja mit dem gnu hast du allerdings nicht gerade den jackpot getroffen, allerdings finde ich den einschub mit der assistentin ein cleverer schachzug. Es geht doch grundsätzlich immer nur darum, in irgendwers leben ein bisschen farbe reinzukleckern. Das ist nämlich so. leute verabscheuen die monotoni. Sie bevorzugen negative emotionen der tristheit des alltages und somit ist dein wirken sicherlich positiv zu werden, würde man hier an den moralapostel adressieren. Ich hoffe du kannst meine gedankengänge noch nachvollziehen. Ich bin nämlich nüchtern und es ist schon zwölf uhr mittags. Das mit paris hab ich mir selbstverständlich zu herzen genommen. Es war wirklich gut gemeint von dir, allerdings hab ich mir das anders vorgestellt. Wir (ich und meine frau) sind ein paar, ganz klar. Allerdings sind wir auch nicht mehr siebzehn und die ganze zeit geil aufeinander. Wenn wir heute ein hotelzimmer betreten, gehe ich erst einmal scheissen. Früher war das natürlich anders. Wir haben dann alle die attraktionen der reihe nach besucht. ich fühlte mich ein bisschen wie ein japaner, einfach ohne nikon spiegelreflex. Foto hier foto da und überall leute leute leute. Das ging alles gut, bis zum louvre. Dort waren diese nacktstatuen, das hat meine uschi natürlich amüsiert. Iii guck mal, der da und der da. Jaja. Ist eben kunst und ich meine das wirklich. Aber wenn meine uschi im louvre steht, ist das ein wenig wie wenn ein chinesisches touristenpärchen mit zwei hot dogs ein spiel der new york yankees besucht. Wie auch immer. Kunst kann auch ohne hochschulabschluss verstanden werden und ich kann das eben gut. Es wurde dann doch noch ganz angenehm und im montmartre haben wir uns dann noch in aller öffentlichkeit vergnügt. Die bar wird morgen wieder eröffnet und ich freue mich richtig. Was läuft bei dir? Lass es mich wissen falls du knapp bei kasse bist.

Es grüsst

henri

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